Sprung über die Emscher
Der „Sprung über die Emscher“ ist eine imposante Zügelgurtbrücke für Fußgänger und Radfahrer, die in einer markanten, doppelten S-Form den Rhein-Herne-Kanal sowie zweimal die Emscher überspannt.
Mit ihren großzügig gestalteten Vorplätzen schafft die Brücke eine eindrucksvolle Verbindung zwischen den Castrop-Rauxeler Stadtteilen Henrichenburg und Habinghorst und gilt als neues Wahrzeichen des Ruhrgebiets. Durch Aufenthaltsbereiche und eine harmonische landschaftliche Einbindung wird der Brückenraum zu einem Erlebnisraum zwischen Wasser, Stadt und Natur.
Als gestalterischer Auftakt zum Bauwerk entstand am östlichen Brückenkopf der „Platz der Schichten“. Dort markieren lange, bandförmige Belagsstreifen aus großformatigen Betonsteinplatten den Verlauf der unterirdischen Wasserläufe. Ergänzende Muster aus farblich gegliederten Asphaltflächen, Rasen- und Schotterrasenflächen sowie wassergebundenen Belägen, eingefasst durch Plattenreihen und/oder Natursteinpflaster, symbolisieren die verschiedenen Schichten der Landschaft – von der Tiefe der Kanäle bis zur Höhe der Brücke.
Robuste Betonblöcke dienen als vandalismussichere Sitzgelegenheiten, während U-förmige Betonskulpturen zum Verweilen einladen und beeindruckende Ausblicke auf das Brückenbauwerk ermöglichen. Eine Gruppe gepflanzter Schnurbäume bildet im Westen einen markanten Blickfang, und im Nordwesten sorgen Ausgleichsflächen für eine gelungene Einbindung in die umgebende Landschaft.
Das westliche Gegenstück bildet der „Brückenvorplatz West“. Zwischen dem Brückenabgang und dem östlich gelegenen Emscherpark entstand ein offener, klar gegliederter Platz. Seitlich verlaufende Betonplattenbänder und Baumpflanzungen entlang der unterirdischen Trassen fassen den Platz räumlich ein und schaffen eine deutliche Abgrenzung. Farbige Asphaltstreifen und gezielt gesetzte Baumreihen greifen die unterirdischen Strukturen auf und leiten Besucher*innen in Richtung Park.
Aus der Brückenrichtung kommend, öffnet sich das Muster zunächst weit und verdichtet sich zunehmend, je näher man dem „Gläsernen Schacht“ und dem Eingang des Landschaftsparks kommt – und umgekehrt in Richtung Brücke. Gemeinsam bilden die beiden Platzanlagen eine landschaftliche Spange, die Brücke und Park gestalterisch wie funktional miteinander verbindet.
Von den insgesamt sechs Brückenstützen werden S3 und S4 als Sitzstufenanlagen ausgebildet, die auf sanft modellierten Hügeln aufliegen. Sie bieten eindrucksvolle Ausblicke auf den außergewöhnlichen Ort und die umgebende Landschaft. Die Stützen wurden erdbautechnisch modelliert und wegetechnisch erschlossen. Durch ergänzende Gehölzpflanzungen fügen sie sich harmonisch in das Landschaftsbild ein und stärken die Verbindung von Bauwerk und Umgebung.
Schwerpunkte der Planung
- Verbindung von Landschaft, Wasser und Stadt
- Zwei prägnante Platzräume: Platz der Schichten und Brückenvorplatz West
- Sichtbarmachung der unterirdischen Wasserinfrastruktur
- Landschaftliche Einbindung der Brücke mit Stützen und Widerlager
- Aufenthalts- und Bewegungsräume für Fuß- und Radverkehr
- Verwendung robuster, landschaftsbezogener Materialien
- Pflanzungen markanter Bäume und Herstellung von sanft modellierten Landschaftsrasenflächen
- Anlage von Ausgleichsflächen
- Einbindung des Symbols für den Wandel der Emscherregion
Materialien & Ausstattung
- Umfangreiche Erdmodellierungen
- Betonsteinsitzblöcke
- U-förmige Sitzskulpturen aus Beton
- Farbige Asphaltbänder
- Großformatige Plattenreihen
- Bänder aus Natursteinpflaster
- Wassergebundene Wegebeläge
- Pulverbeschichtete Fahrradanlehnbügel
- Landschaftsrasen und Schotterrasen
- Ausgleichspflanzungen mit gebietseigenen Heistern und Sträuchern
- Einsaat mit Saatgut regionaler Herkunft
- Hochstammpflanzungen mit klimaresilienten Bäumen









